Vergeben gegen alle Vernunft

Marias Geschichte

Marias Vater ist Alkoholiker und gewalttätig. Ihm zu vergeben ist sicherlich das Letzte, auf das man kommen würde...

Für mich ist Jesus DIE Konstante in meinem Leben, die sich wie ein sog. roter Faden durchzieht. Jesus gibt mir Halt und eine Perspektive über mein jetziges Leben hinaus.

Es gibt Knoten in diesem Faden. Einer dieser Knoten beschreibt eine Erfahrung, die ich in der Beziehung zu meinem Vater gemacht habe.

Mein Vater war Alkoholiker. Es kam immer wieder zu Wutausbrüchen und tätlicher Gewalt zwischen meinem Vater und meiner Mutter. Unterschwellig entwickelte ich einen starken Hass auf meinen Vater, der in nächtlichen Alpträumen zum Vorschein kam. In diesen Träumen verprügelte ich voller Wut meinen Vater und erwachte dann mit einem realen Weinen. Das ging über Monate so.

In dieser Zeit besuchte ich einen Gottesdienst, in dem es um das Thema Vergebung ging. Mir wurde klar: Du musst deinem Vater vergeben. Ich rang mit mir. Vom Gefühl her wollte ich es nicht; doch tief in mir wußte ich, dass es der Weg war, der Jesus mir nahelegte.

Außerdem hatte Jesus ja auch mir meine Schuld vergeben; auch die, die ich gegenüber meinem Vater hatte. Jetzt war ich dran, meinem Vater zu vergeben.

In diesem Gottesdienst wurde angeboten, mit anderen Christen für sein Anliegen zu beten. Ich nahm dieses Angebot an und vergab, vor Zeugen, meinem Vater. Das war eine Entscheidung gegen mein Gefühl.

Nach einiger Zeit bemerkte ich, dass ich keine Alpträume mehr hatte. Und der Hass auf meinen Vater war weg. Dennoch fiel mir der Umgang mit ihm nicht leicht. Aber als er Jahre später starb, spürte ich ihm gegenüber Frieden in meinem Herzen. Das ist bis heute so geblieben. Mit diesem Frieden hat mich Jesus beschenkt.

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