Angelika entscheidet sich zwar schon als Konfirmandin für Jesus, ist aber noch nicht bereit, ihm alles zu geben. Sie gerät ins Straucheln und erlebt letztlich, wie Jesus allein die Antwort auf alles ist.
Meinen Konfirmandenunterricht habe ich spannend gefunden. Am Morgen der Konfirmation sprach ich in der Kirche mit voller Überzeugung das Glaubensbekenntnis. Am Nachmittag des gleichen Tages, während der Familienfeier, erlebte ich aber etwas Überraschendes: Beim Händewaschen sagte eine Stimme – es war für mich ganz selbstverständlich die Stimme Gottes: „Ich will dich ganz“. Aus mir brach es spontan hervor: „Nein, noch nicht.“ Dann war einfach – Stille.
Nach außen hin führte ich anschließend zwar ein christliches Leben, war eifrige Helferin im Kindergottesdienst und hatte Prinzipien für mein Leben: unberührt in die Ehe gehen und ehrlich sein. Aber innerlich stand ich nicht fest. Als ich mit 17 Jahren durch einen syrischen Arzt in Versuchung kam, fiel ich total um und belog meine Eltern in Bezug auf diese Beziehung nach Strich und Faden. Erst als dieser Mann mich seiner Familie in Damaskus vorstellen wollte, bekam ich Panik und beichtete meine Lügen meinem großen Bruder, in der Hoffnung, dass er es meiner Mutter weitererzählt. Es geschah auch so – meine Mutter rettete mich und ich konnte von heute auf morgen meine Ausbildungsstelle wechseln und an einem christlichen Ort die Ausbildung fortsetzen. Mir fehlte dann aber noch der innere Friede. Ich bat einen Pastor um die Möglichkeit der Beichte. Es tat so gut, alles vor Gott auszusprechen. Er las mir zum Schluss den 51. Psalm vor und meinte dann: „Jetzt brauchen Sie Christen“. So kam ich in die Hauskreisbewegung „Marburger Kreis“. Dort gab es Tagungen, auf denen das Evangelium klar bezeugt wurde. In einem Vortrag zog der Redner einen weißen Strich durch den Raum und sagte: Himmel oder Hölle. In dem Moment fiel meine Entscheidung: „Ich will zum Himmel gehören!“ Es wurde angeboten, diese Entscheidung im Beisein eines Menschen festzumachen. So habe ich dann im Beisein einer Seelsorgerin mit 20 Jahren mein Leben bewusst Jesus ausgeliefert.
Am Morgen danach spürte ich eine Veränderung, als ich mich im Tagungsbus neben einen Mann setzte, der unter starkem Mundgeruch litt. Ich sollte ihn liebhaben, das war mir schlagartig klar, aber ich konnte mich nur abwenden. Diese Diskrepanz machte mich in der Zeit danach immer wieder ganz unruhig, leider hatten die meisten anderen Christen damit nicht so große Probleme. War ich Christ, lebte Christus in mir?
Für mich war dann die Heilsgewissheit ein Wunder und ich bekam sie, als ich zwei Jahre später bereit war, alles auf eine Karte zu setzen und von Gott ganz allein eine Antwort zu erwarten. Nach einer Durststrecke von einigen Wochen gab es einen Moment, in dem sich plötzlich ein christliches Lied in meine Gedanken schob. Ich war überwältigt vor Glück, weil mir das die Bestätigung für mein neues Leben mit Jesus war, dass er wirklich in mir lebt und mich damit für Zeit und Ewigkeit gerettet hat. Das trägt mich bis heute.